Silbernes Jubiläum: Der VW Golf II wird 25 Jahre alt
Aus dem Straßenbild ist er auch im neuen Jahrtausend nicht wegzudenken: Der VW Golf II.
Man mag kaum glauben, dass der Millionenseller im Jahr 2008 schon seinen 25. Geburtstag feiert.
In den neun Jahren seiner Bauzeit erlebte das kompakte Fahrzeug Ereignisse wie Tschernobyl
und die deutsche Wiedervereinigung.
Die vom kargen Basismodell bis zum flotten Rallye Golf reichende Modellpalette bot für jedermanns Geschmack das Richtige.
1983: VW Golf II
Im September 1983 war es soweit: Nach über 6,8 Millionen verkauften
Modellen der ersten Golf-Generation
ging die Nummer zwei an den Start.
In der Länge hatte der Nachfolger 28 Zentimeter zugelegt und maß jetzt 3,98 Meter.
1983: VW Golf II
Ein typisches Merkmal der frühen Jahrgänge des Golf II waren die hinter dem Dreiecksfenster montierten Außenspiegel.
In der Werbung textete VW: "Der Golf. Wir sind stolz auf ihn."
1983: VW Golf II
Ein interessantes Detail am Rande: Die Scheinwerfer des Golf II kamen zunächst aus Ruhla in der DDR,
später wurden sie von der Firma Saturnus in Jugoslawien gefertigt.
So karg waren in den 80er-Jahren VW-Armaturenbretter.
In der Basisversion gab es nur ein Zweispeichenlenkrad, ein Viergang-Getriebe,
eine große Uhr und Fensterkurbeln.
Ein Radio war nur gegen Aufpreis für den Einbau im leeren Schacht oben rechts erhältlich.
n den ersten zwei Jahren leistete der Basis-Benziner im Golf II noch 45 PS,
ab 1985 waren es immerhin 50.
Das Dieselangebot startete mit nagelnden 54 PS.
Vier Türen, wie hier im Bild zu sehen, kosteten übrigens Aufpreis.
Der billigste neue Golf war 1983 für 13.490 Mark erhältlich.
1986: VW Golf II Syncro
Auf allen Vieren: Im April 1986 stellte VW den Golf Syncro vor.
Er besaß einen schlupfabhängig gesteuerten Allradantrieb.
Die Kunden griffen jedoch nicht häufig zu dem teuren Extra.
1984: VW Jetta II
Der Rucksack-Golf: Ab Februar 1984 stand die zweite Generation des Jetta bei den VW-Händlern.
Laut damaliger VDA-Messung bot der Kofferraum unglaubliche 660 Liter Fassungsvermögen.
Allerdings gab es nur bei den Allradmodellen eine umlegbare Rücksitzbank.
1984: VW Jetta II
Der Jetta startete von Beginn an mit etwas stärkeren Motoren als der Golf:
Die Benziner-Palette reichte von 55 bis 90 PS.
Das war für ein Leergewicht von 930 Kilogramm ausreichend.
Die verschiedenen Ausstattungsvarianten hießen C, CL, GL und „Carat“
1986: VW Jetta II
Zum Modelljahr 1987 erschien parallel zum Golf GT, einer Art Spar-GTI mit GTI-Optik
und teilweiser GTI-Technik, aber mit nur 90 PS,
ein gleichartiger Jetta GT in sportlicher Optik mit ebenfalls 90 PS.
Den feschen Jetta gab es auch in der GTD-Version mit dem 70-PS-Turbodiesel-Motor.
1985: VW Golf II GTI 16V
Zurück zum Golf II: Im Juni 1985 stellte VW den bis dahin stärksten Golf GTI vor.
Neu war ein Sechzehnventil-Motor mit einer Leistung von 139 PS.
Das 16V-Schild am Heck des sportlichen Golf war seinerzeit als Zubehör auch
bei Fahrern schwächerer Autos beliebt.
1985: VW Golf II GTI 16V
Markantes Merkmal des Golf GTI 16V waren der große Frontspoiler und natürlich das Emblem im Grill.
Dank der 16 Ventile sprintete der GTI nun in 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h
und erreichte eine maximale Geschwindigkeit von 208 km/h.
Sportiv gab sich der Innenraum des GTI 16V.
Besonderheiten waren das Vierspeichen-Lenkrad, Sportsitze, ein Drehzahlmesser
und natürlich der Golfball auf dem Schaltknüppel.
Aus heutiger Sicht erstaunlich: Die Türen besaßen keine vollständige Türverkleidung.
1984: VW Golf II GTD
Unter der Haube des VW Golf GTD arbeitete ein Diesel mit 1,6 Liter Hubraum und 70 PS.
Er beschleunigte in 14,5 Sekunden auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Äußerlich übernahm der GTD teilweise die sportliche Optik des GTI inklusive der Doppelscheinwerfer.
1988: VW-Modellpalette
Das Volkswagen-Modellprogramm 1988: In der rechten Reihe ist der Golf II zweiter von unten.
Über ihm befindet sich das Golf Cabrio, welches auch nach dem Modellwechsel in unveränderter
Form weitergebaut wurde - bis 1993.
1987: VW Golf II Special
Während der bis 1992 währenden Bauzeit des Golf II gab es eine Fülle von Sondermodellen.
Unter anderem bot VW die Varianten Hit, Madison, Memphis, Manhattan, Boston, Tour, Function oder auch Fire & Ice an.
Der im Bild zu sehende Golf ist das im Oktober 1987 erschienende Sondermodell "Special".
1989: VW Golf II Facelift
Bereits im August 1987 hatte VW den Golf II überarbeitet.
Der Kühlergrill war neu, veränderte Außenspiegel befanden sich nun in den Fensterecken.
Im August 1989 gab es nochmals eine Modellpflege, jetzt besaßen die GL-
und GTI-Versionen neue integrierte Stoßfänger.
1987: VW Golf II GTI
Alle GTI-Versionen wiesen serienmäßig Sportsitze und das ab 1987 veränderte Vierspeichenlenkrad auf.
Nach wie vor kostete aber ein Radio extra.
Interessant ist auch die Anordnung der Schalter für die vorderen
elektrischen Fensterheber in der Mittelkonsole.
1989: VW Golf II GTI G60
Im Dezember 1989 führte VW den Golf GTI G60 ein.
Er schöpfte aus 1,8 Liter Hubraum eine Leistung von 160 PS.
Die Besonderheit war der so genannte G-Lader, der als eine Art Kompressor für mehr Leistung sorgte.
Im laufenden Betrieb erwies sich die Technik als relativ reparaturanfällig,
was bei Volkwagen einer der Gründe für den späteren Verzicht auf diese Technik war.
Die Bezeichnung G-Lader übrigens rührt von der Bauform des Laders her, die dem Buchstaben G ähnelt.
1990: VW Golf II Country
Was hier so hochbeinig entlangfährt, kann als Vorläufer heutiger SUV gelten.
Der VW Golf Country erschien im Januar 1990 mit einer um 18 Zentimeter höhergelegten Karosserie
und einem Rammmbügel mit integrierten Triebwerkunterschutz.
Das Triebwerk leistete 98 Benziner-PS.
Bis Dezember 1991 entstanden bei Steyr-Daimler-Puch im österreichischen
Graz nur 7.735 Einheiten des Country.
1988: VW Rallye Golf
MIt martialischem Äußeren kam im Januar 1988 der Rallye Golf auf den Markt.
Die Karosserie mit veränderter Frontpartie und ausgestellten Radläufen
wurde von einem 1,6-Liter-Benziner angetrieben, der dank G-Lader 160 PS leistete.
Sie sorgten für eine Spitze von 210 km/h im Rallye Golf, der auf 5.000 Exemplare limitiert blieb.
1988: VW Rallye Golf
Den im Rallye Golf serienmäßigen Allradantrieb und das maximale Drehmoment von 220 Newtonmeter
nutzten viele Hobbysportler, um das Fahrzeug auf unbefestigten Wegen
seinem Namen gerecht zu bewegen.
1986: VW Golf II Gruppe A
Auch VW setzte den Golf II erfolgreich im Motorsport ein.
Der Schwede Kenneth Eriksson und sein Beifahrer Peter Diekmann gewannen 1986 die Rallye-WM in der Gruppe A.
193 PS und ein Gewicht von 880 Kilogramm beschleunigten den speziellen Golf GTI in 6,5 Sekunden auf 100 km/h.
Als Höchstgeschwindigkeit waren je nach Getriebeübersetzung bis zu 200 km/h möglich.
1987: VW Golf II "Twin-Golf" Pikes Peak
Der Twin-Golf basierte auf dem Golf GTI und ist mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden Motoren ausgerüstet.
Ein Motor befindet sich vorne, ein Motor hinten.
Der Golf mit den zwei Herzen nahm 1987 am Pikes-Peak-Bergrennen in den USA teil und wurde wahlweise durch Front-, Heck- oder Allradantrieb fortbewegt.
Die maximale Leistung je Motor betrug 326 PS, so dass für die schwierige Bergauffahrt insgesamt 652 PS zur Verfügung standen.
Die gewaltige Kraft wurde durch Reifen der Dimension 225/95 VR 16 auf die Bergpiste gebracht.
Seit 1974: Die Ahnengalerie des VW Golf
1992 endete nach insgesamt 6.300.987 Exemplaren die Produktion des Golf II und seines Derivats Jetta.
Insgesant wurden bis heute über 25 Millionen Einheiten des Wolfsburger Bestsellers verkauft.
Im Spätsommer 2008 schreibt VW die Erfolgstory mit dem Golf VI fort.
Quelle: AutoNews
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